Opti Liga 2025: Erfolgreicher Neustart der Regattaserie für Opti-Einsteiger

Autor: Michael Bendixen (Bezirksvertreter des Bayerischen Seglerverbands e.V. für Niederbayern und Oberpfalz)

Liebe Segelfreunde,

am 21. September fand bei uns am Guggi der finale Lauf der Opti-Liga 2025 statt – und das bei traumhaftem spätsommerlichem Wetter! Insgesamt 11 Optis gingen an den Start und zeigten vollen Einsatz auf dem Wasser. Leider ließ der schwache Wind nur eine Wettfahrt zu, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Am Ende des Tages konnten sowohl die Tagessieger als auch die Gesamtsieger der Regattaserie gekürt werden.

Die Opti-Liga ist eine besondere Regattaserie für Opti-Einsteiger, bei der die jungen Segler auch während der Wettfahrt gecoacht werden dürfen. So lernen sie spielerisch die Abläufe einer Regatta und sammeln wertvolle Erfahrungen unter realen Wettkampfbedingungen. Nach einer längeren Pause wurde die Serie dieses Jahr erfolgreich an zwei Revieren ausgetragen: am Brückelsee und am Guggi. Die Resonanz war durchweg positiv – sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern.

Wir freuen uns sehr über das gelungene Comeback der Opti-Liga und hoffen, auch im nächsten Jahr wieder viele begeisterte Opti-Einsteiger bei unserer Regattaserie begrüßen zu dürfen!

Euer Team vom Guggi

SCRR-Flottille Kroatien 2026

SCRR-Flottille 30.05.-06.06.26 ab Biograd 

Nach der gestrigen Skipperbesprechung ist nunmehr klar, dass freie Plätze vorhanden sind. Bei Interesse bitte bei Volker melden (Ausbildung@scrr), dann gibt es weitere Info.
Jugendliche (zu diesem Zeitpunkt das 14. Lj. vollendet) bitte bei Georg Stegschuster (Gesellschaft-1@scrr) nachfragen.

Ehrenamt-Exklusiv: Reviervertreter Michael Bendixen

Was macht ein Reviervertreter?

Der Bayerische Seglerverband (BSV) hat Bayern in 14 Reviere aufgeteilt. Die Oberpfalz ist mit Niederbayern zu dem Revier 11 zusammengefasst. Das ist ein recht spannendes Revier, umfasst es doch 9 Seen, auf denen gesegelt und gesurft wird, sowie 16, beim DSV gemeldete Vereine. Die Aufgabe des Reviervertreters ist im BSV nicht genau definiert, ich verstehe mich aber als Schnittstelle zwischen dem BSV und den Vereinen.

Wie kann man sich Deine Arbeit konkret vorstellen?

Seit Sommer 2023 begleitete ich meinen Vorgänger Martin Bickel zu den verschiedenen, jährlichen Sitzungen des Bayerischen Landessport-Verbandes (BLSV) und des BSV. Dort konnte ich die Kontakte zu den entsprechenden Fachbereichen knüpfen und die Weichen für das Jahr 2024 stellen. Im Herbst 2023 hat Martin die Funktion dann vollständig an mich übergeben. Im Jahr darauf lernte ich bereits einige Vereine aus unserem BSV-Revier näher kennen. Gemeinsam ging es dann an eine wichtige Aufgabe: die Jahresplanung. Im engen Austausch mit den Oberpfälzer Vereinen stimmten wir die Regattatermine so ab, dass es
zu keiner einzigen Überschneidung kam. Gerade bei den zurzeit eher wenigen Regattateilnehmern dürfen wir uns die Segler nicht gegenseitig von den Regatten abziehen, sondern müssen versuchen, dass die wenigen Aktiven möglichst viele Regatten besuchen können.

Wie sah Deine Saison als Reviervertreter aus?

Anfang 2024 musste ich mich erstmal in den Verbänden, Gremien und Vereinen zurechtfinden. In der ersten Revierversammlung im Frühjahr 2024 sollten die Jahrespläne der einzelnen Vereine abgestimmt werden. Dabei zeigte sich jedoch, dass eine Abstimmung im Frühjahr bereits zu spät ist. Daher gab es eine zweite Revierversammlung im Oktober 2024, 12 Vertreter der Oberpfälzer Vereine nahmen teil. Es hat mich sehr gefreut, dass wir erstmalig auch den 1. Surfclub des Steinberger Sees zu dieser Sitzung begrüßen konnten. Surfen zählt nun auch „offiziell“ zum Segelsport, als Sparte im Deutschen Seglerverband, und ist somit auch im BSV vertreten. Mit den Vereinen konnten wir die Regattatermine für 2025 abstimmen und auch wieder die Optiliga für dieses Jahr ins Leben rufen. Zusätzlich konnte ich für den Steinberger Yachtclub (SYC87) Kontakte zu einem Segelverein in Niederbayern herstellen. Der wollte seinen 420er verkaufen, der SYC87 hatte überlegt, seine Flotte der Jugendboote zu vergrößern – also ein „perfect match“. Auch die Ausbildung stand im vergangenen Jahr im Fokus: Im Revier absolvierten einige Segler den Trainerschein, etwa Jakob Denzler für den SCRR. Durch eine Fördermaßnahme wurden die Kosten teilweise übernommen, sodass die Belastung der teilnehmenden Vereine geringer ausfiel.

Zurück zur Optiliga: Die gab es doch schon. Was ist jetzt anders?

Die Optiliga war jahrelang die Einstiegs-Regatta-Serie für Opti-Kinder, die den Jugendsegelschein (früher Jüngstensegelschein) erworben haben. So konnten sie ihre ersten Segelerfahrungen auf den benachbarten Seen im Rahmen von begleiteten Regatten sammeln. Leider nahm die Zahl der Kinder und Jugendlichen über die Jahre stark ab. Man reagierte und nahm 420er und Laser in die Wertung, aus der Optiliga wurde die Jugendliga. Leider kam im Jahr 2024 aber keine Regattaserie zu Stande. Jetzt haben wir wieder die Möglichkeit, den Kindern im SCRR nach Erwerb des Jugendsegelscheines einen sportlichen Ausblick zu geben. Neben dem SCRR wird dieses Jahr der Yachtclub Weiden (YCW) und der SYC87 Opti-Kinder ausbilden. Dadurch wird es im Rahmen der Optiliga zwei Regatten
geben: die Karpfenregatta beim YCW und die Abschluss-Regatta bei uns
beim SCRR am Guggi im September.

Wie geht es mit der Optiliga weiter?

Für 2026 haben wir neben dem SCRR und YCW den SYC87 als ausbildenden Verein im Revier wieder fest eingeplant. Zusätzlich gibt es am Neubäuer See bei Roding Nachwuchs. Die Kinder sind aktuell zwischen fünf und sieben Jahren alt und wollen nächstes Jahr am Optikurs des Neubäuer Segelvereines teilnehmen. Somit ist der Neubäuer See und dessen
Segelnachwuchs fest in der Planung für die Optiliga 2026 vorgesehen. Als vereinsübergreifende Regatta (die sich über mehrere Landkreise erstreckt) wird die Optiliga übrigens mit Fördergeldern des BLSV mitfinanziert, sodass sich die Kosten für die Eltern und Vereine in Grenzen halten.

Und was motiviert jemanden, Reviervertreter zu werden?

Vor mehr als 30 Jahren bin ich zum Segeln gekommen und habe seitdem in verschiedensten Vereinen viel Unterstützung durch ebenso begeisterte Menschen erfahren, die ehrenamtlich sich für diesen großartigen Sport und tolle Freizeitbeschäftigung eingesetzt haben. Seit 2008 bin ich im SCRR und seit zwei Jahren zusätzlich im YCW. Da möchte ich gerne dem Verein, aber auch der schönen Oberpfalz etwas zurückgeben. Und natürlich macht mir die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden unheimlich Spaß. Dabei kann man über „den Tellerrand“ schauen, feststellen, dass sich die Oberpfalz und vor allem der SCRR nicht hinter den „großen“ Vereinen in Oberbayern verstecken muss. Und das motiviert mich besonders: Jedes Mal die „verdutzten“ Gesichter bei den Gremien bis hin zum DSV zu sehen, was wir hier in der Oberpfalz alles bewegen. Das ist für mich eine große Freude und Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wie kann man Dich kontaktieren?

Per E-Mail Revier11@bayernsail.de oder per Telefon 0151/6886 9679

Ein Urgestein und Kümmerer: Abschied von Peter Schünemann

Es war eine Nachricht, die vergangene Woche die Regensburger Wassersportwelt erschüttert hat. Peter Schünemann, ein leidenschaftlicher Ruderer und Segler, ein Urgestein und unermüdlicher Kümmerer, ist tot. Er ist am Freitag, 16. Mai, im Alter von 82 Jahren gestorben und hinterlässt eine Lücke, die man kaum füllen kann. In seinem privaten Umfeld, aber auch bei den vielen Vereinen, die er teils mit aufgebaut hat – wie den SCRR.

Peter war unser letztes, noch aktives Gründungsmitglied, ein SCRR-Urgestein. Gemeinsam mit elf anderen Segelbegeisterten beschloss er 1978 die Vereinsgründung und engagierte sich in den ersten Jahren direkt in der Vorstandschaft – mit besonderem Augenmerk auf Einsteigern. Jedem den Zugang zum Segeln zu ermöglichen und „als Mitglied den Segelsport in jeglicher Hinsicht zu fördern“, war für Peter nicht nur ein Satz in der Vereinsordnung – sondern sein Credo.

2018 wurde er für sein jahrelanges und unermüdliches Engagement zum Ehrenmitglied des SCRR ernannt. Doch Peter machte weiter, bis zuletzt brachte er sich im Vereinsleben ein. Anfang Mai machte er noch den Club-Kielzugvogel segelklar. Es sollte das Großfall getauscht werden, doch niemand am Vereinsgelände konnte in das neue Fall ein Auge spleißen. Ein Anruf bei Peter und keine Stunde später war er am See und machte es einfach selbst.

Seine Knotenkurse waren legendär, mit seiner Leidenschaft für das Dickschiffsegeln hob er die Aktivitäten des jungen Segelvereins bald auf ein völlig neues Niveau. Er organisierte Törns, später als Flottillenkapitän auch die Vereinsflotillen. Er bildete Skipper aus und zeigte Neulingen die schöne Seite des Segelns. Ohne sie zu überfordern.

„Er hat sich immer nach dem schwächsten Crewmitglied gerichtet. Manchmal ging mir das richtig auf den Geist, wenn wir trotz super Segelwind nur mit Maschine gefahren sind, weil es jemandem zu viel Schräglage war“, erinnert sich unser Mitglied Petra Follmann. Sie hat viele Törns mit Peter auf einem Boot verbracht und ihn schätzen gelernt – als Segler, vor allem aber als Freund. „Er wusste, was er wollte. Er hat sich nicht von anderen beirren lassen.“ Trotzdem hatte er immer ein offenes Ohr – selbst wenn er die Dinge anders sah. „Er hat es nie auf einen Streit angelegt. Lieber war er ruhig und hat nichts mehr gesagt“, sagt Petra. Mit ihr redete Peter auch mal über das, was er ansonsten im Verein meist hinten anstellte: sich selbst. Seine Gedanken und Gefühle.

Peter war jemand, der wusste, wie man sich zu verhalten hatte. „Er war ein Mann der alten Schule. Er kannte die ganzen Höflichkeitssachen. Dass der Mann der Frau zum Beispiel die Autotür aufmacht.“ Und er war jemand, den so schnell nichts aus der Ruhe brachte. Weder an Land noch auf See. Wer mit ihm einmal über das Segeln, besonders auf Dickschiffen, gefachsimpelt hat, könnte meinen, Peter wurde das Segeln in die Wiege gelegt.

Doch als er damals, im Dezember 1978, durch einen Arbeitskollegen in einem Regensburger Wirtshaus bei der Gründungsversammlung des SCRR saß, hatte Peter kaum mit Jollen und Yachten zu tun gehabt. Das Wasser faszinierte ihn zwar schon immer, als Jugendlicher entdeckte er das Rudern für sich, was ihn sein ganzes Leben begleiten sollte. Aber das Segeln, das lernte er erst beim SCRR. Auf einem Laser – so wie viele Mitglieder nach ihm, als er auf seiner ziegelroten „Ois easy“ bei den Laserrunden am Freitagabend seine Fähigkeiten weitergab. Seine knapp unter den Oberschenkeln abgeschnittene, durchgewetzte Segel-Jeans gehörte genauso zu Peter wie die Halbe danach.

Mit seinem Laser wollte Peter dieses Jahr eigentlich wieder öfter aufs Wasser. Doch nun ist er aufgebrochen. Aufgebrochen auf seine letzte große Reise ans Ufer der Unendlichkeit.

Machs gut, Peter!

Einhand auf großer Ostsee-Reise

Schon lang träumte unser Mitglied Michael Bendixen davon, einmal zu den Ochseninseln in der Flensburger Förde zu segeln. Ende April wurde sein Traum Wirklichkeit. Vom Binnenhafen Schleswig machte er sich mit seiner „Emma“, einer Etap 20, auf den Weg. Ganz auf den Spuren der Vorfahren. Denn wie die Wikinger musste er zunächst die Schlei durchqueren – aber ohne Seemannschaft. Seinen zwölftägigen Törn segelte Michael größtenteils alleine. Wie es ihm Einhand erging, auf See und im Hafen, lest ihr hier in seinem Bericht.